MOSMILTEC

A MMT Division - Militärische Arsenalbestände - Optische Ausrüstung & Service

Die Strichplatte und ihr Gebrauch

Unter einer Strichplatte ist eine Glasplatte mit der Abbildung eines Maßstabes, als feine Metallschicht phototechnisch auf die Oberfläche aufgebracht, zu verstehen, die in der Bildebene eines afokalen optischen Systems angeordnet ist.
Die Grundlage zur Handhabung einer Strichplatte bildet das militärische Winkelmaß ´Strich´, wobei ein Strich ungefähr einem Meter in 1000 Metern Entfernung entspricht. Zur Herleitung dieses besonderen Winkelmaßes geht man vom sogenannten ´artilleristischen Vollkreis´ aus, welcher widerum in 6400 Strich geteilt ist (NATO). Diese Einteilung ergibt sich aus der Umfangsberechnung eines Kreises mit 1000 Metern Radius, also 2πr = 2 x 3,14159 x 1000 = 6283,18. Mathematisch ist der Umfang eines Kreises die Summe seiner Sehnen, wobei die Genauigkeit der Berechnung von deren Anzahl, also der Anzahl der Unterteilungen auf  der Kreisbahn, abhängt.  Für ausreichende Näherungswerte und um die Berechnung in rechtwinkligen Koordinatensystemen zu vereinfachen, nimmt man die nächstliegende, durch vier teilbare Ganzzahl - 6400 (NATO). Somit ergibt sich aus dieser Vereinfachung 6283,18 / 6400 = 0,98174, gerundet 1 Strich.

Mit diesem Anhaltswert kann nun unter Zuhilfenahme der Strichplatte die ungefähre Entfernung eines Objektes bestimmt werden oder durch Umstellung der Gleichung entsprechende weitere Größen. Die Formel lautet:

Bekannte Größe eines Objektes mal Tausend durch die abgelesene Strichzahl ergibt die ungefähre Entfernung zum Objekt.

Standardbeispiel LKW mit den üblichen 2,50 Metern Breite:
Passt dieser zwischen zwei große Teilstriche der Strichplatte, heißt das in der entsprenden Meldung ´Null-Zehn´ und es ergibt sich aus 2,50 x 1000 / 10 = 250, daß der LKW 250 Meter entfernt ist.

In den Staaten des ehemaligen Warschauer Paktes war der ´artilleristische Vollkreis´ in 6000 Strich geteilt, also 6283,18 / 6000 =  1,04719, gerundet ebenfalls 1 Strich. Der rechnerische Unterschied je Strich beträgt auf 1000 Meter ca. 6,5 cm, wodurch sämtliche Optiken des Ostens mit Strichplatte unbrauchbar wurden!

 


 

 

 

 

 

 

 

Der Laserschutz in militärischen Ferngläsern

Nahezu alle für militärische Zwecke entwickelten, modernen Optiken sind mit einer Vorrichtung zum Schutz des menschlichen Auges gegen auf Laserstrahlung basierende Entfernungsmeß- und Zielgeräte ausgestattet. Die in diesem Bereich zur Verwendung kommenden Laser sind in der Regel sogenannte Nd:YAG Laser mit 1064 nm Wellenlänge (oder Varianten).
Dieser sogenannte Laserschutz ist ein fest im Strahlengang der Optik angeordneter Interferenzfilter, wie er beispielsweise bei den Zeiss-Hensoldt Ferngläsern neuerer Baureihe jeweils in den Tuben verbaut ist und aus einer mit Metalloxid beschichteten dielektrischen Planscheibe besteht. Trotz fortschrittlicher Beschichtungsverfahren läßt sich ein Transmissionsverlust, also eine Minderung der Lichtdurchlässigkeit, die sich aus der Differenz des durch die Objektive eintretenden und an den Okularen wieder austretenden Lichtes ergibt und größtenteils durch Reflexion verursacht wird, nicht vernachlässigbar vermeiden. Der gesamte Verlust liegt hier bei etwa zehn Prozent.

Dieser Laserschutz beeinträchtigt die Bildhelligkeit und die Farbwiedergabe der jeweiligen Ferngläser. Infolge des Transmissions- oder Lichtverlustes durch die Laserfilter ist die Helligkeit des Bildes insgesamt deutlich geringer, was sich insbesondere bei ungünstigen Lichtverhältnissen und in der Dämmerung nachteilig auswirkt. Darüber hinaus zeigt das Bild einen deutlich blau-grünen Farbstich, ist also nicht mehr farbneutral.
Für einen allfälligen Test der Transmission oder Lichtdurchlässigkeit und der Farbwiedergabe von Ferngläsern kann man den einfachen Papiertest nach Walter E. Schön durchführen: Das Fernglas bei Tageslicht mit der Okularseite in geringem Abstand (ca. 10 cm) zu einem reinweißen Blatt Papier halten und von der Objektivseite durch das Glas blicken. Im Idealfall ist zum direkten Blick auf das Blatt Papier kein Unterschied zu erkennen.

Die Entfernung des Laserschutzes erfordert einigen Aufwand, da das entsprechende Fernglas im Anschluß vollständig neu eingerichtet und wieder mit Stickstoff befüllt werden muss.

Foto: Laserfilter Hensoldt Ferngläser auf weißem Papier

Hier zum Test und Vergleich eines Hensoldt Fero-D 16 ohne Laserschutz ...

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